Der Inhalt
Das Theater ADOLF SÜDKNECHT möchte sich den Lebensumständen der Altvorderen nähern, die sich dreizehn Jahre nach Kriegsende und drei Jahre vor dem Mauerbau ganz dem Wiederaufbau und dem Wirtschaftswunder auf beiden Seiten Deutschlands widmen konnten.
Wie sich zeigen wird, bildet ein harmloser Besuch plötzlich zwei grundverschiedene Welten ab, was großen Einfluss auf den Umgang in den Beziehungen selbst naher Verwandter hat. Plötzlich findet Weltgeschichte im Wohnzimmer statt, in dem zwischen Riss und Überbrückung reichhaltiges Potential für situationsgeladene Konflikte vorhanden ist.
Das Konzept
ADOLF SÜDKNECHT – DIE SEIFENOPER-IMPROSCHAU! ist im Fernsehserien-Vergleich eine Mischung aus „Die Waltons“, „Ein Herz und eine Seele“, „Cheers“, „Heimat“ und „Dittsche – Das wirklich wahre Leben“. Mit dem Unterschied, dass jede Aufführung komplett improvisiert wird!
Vorgegeben ist ein dramatischer Faden, an dessen Knotenpunkten sich die Schauspieler orientieren, jede Textzeile wird jedoch aus der Situation heraus frei improvisiert.
Die Darsteller machen sich über ein geschichtliches Dossier vor jeder Vorstellung mit der Zeit vertraut und können so eventuell während des Spiels die eine oder andere Information der jeweiligen Zeit aus ihrem Geiste abrufen. Sie lernen die Fakten nicht auswendig, sondern arbeiten mit dem Kurzzeitgedächtnis, um sich frei zu machen für ihr Spiel.
ADOLF SÜDKNECHT – DIE SEIFENOPER-IMPROSCHAU, die preisgekrönte Historien-Theatergeschichte, wird seit 2012 ununterbrochen gespielt und thematisierte zu Beginn die 1920er Jahre, setzte sich dann ausführlich mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinander und knüpfte nach den Nachkriegsjahren zeitlich nahtlos an die Geschehnisse um den 17. Juni 1953 an, um sich dann den Anfängen der Staatssicheit zu widmen.
Dabei sollen die bisher gewonnenen Erfahrungen des einzigartigen Theaterformates weiter ausgebaut und vertieft werden. Vor allem in Bezug auf die Verbindung von Unterhaltung, Information, historischer Vermittlung, städtischer und landesweiter Erinnerungskultur und der Suche nach theatralischen Formen wird dabei Wert gelegt.
Neben der Hauptbesetzung mit zwei Schauspielern und einem Musiker spielen pro Episode drei bis vier weitere Schauspieler (in durchgehenden Rollen Stefan Ebeling aus Leipzig, Karin Werner aus Potsdam und Tobias Wollschläger aus Berlin) und ein Gastmusiker (Frank Berger) mit. Jede Episode baut zeitlich und inhaltlich aufeinander auf, wird aber dennoch dramaturgisch in sich abgeschlossen sein. So ist für die Zuschauer ein Ein- und Ausstieg in die Theater-Reihe jederzeit möglich.
Die Schauspieler erschaffen dadurch, dass sie sich lediglich einen dramaturgischen Rahmen vorgeben und alle Texte improvisieren, eine unikate und in ihren Emotionen authentische Aufführung. Sie recherchieren vorher sorgfältig die historischen Ereignisse, um sie im Augenblick des Spiels abrufen zu können.
Das Theater ADOLF SÜDKNECHT macht mit der Aufarbeitung historischer Ereignisse und deren Folgen auf das persönliche Umfeld einer Familie Geschichte sinnlich erfahrbar und schlägt so eine Brücke in die Gegenwart. Zielgruppe ist ein Publikum ab dem jugendlichen Alter.
Durch die kontinuierliche Arbeit sind inzwischen ein großer inhaltlicher, historischer und künstlerischer Erfahrungsschatz und ein großes Netzwerk an bundesweiten Künstlern entstanden.
Des Weiteren wird, wie immer in den vergangenen Jahren, jeder Abend aufgezeichnet und zum Abruf auf dem Adolf-Südknecht-Vimeo-Channel kostenlos zum Nachschauen bereitgestellt.
So hält das Theater ADOLF SÜDKNECHT an der bewährten Konzeption des Kneipentheaters fest und entwickelt es in behutsamen Schritten in die Zukunft weiter: „Zeitreisen aus dem Wohnzimmer der Weltgeschichte!“
Das Ensemble
Konzept: Claudius Bruns, Armin Zarbock und August Geyler.
Es schauspielen improvisierend durchgehend oder immer wiederkehrend: Armin Zarbock, August Geyler, Stefan Ebeling, Karin Werner, Tobias Wollschläger. Weiterhin zusätzliche Darsteller für einzelne Episoden.
Live-Musik: Claudius Bruns, Frank Berger.
Produktionsleitung: Susann Schreiber.
Das Theater ADOLF SÜDKNECHT wird getragen durch Horns Erben und gefördert durch die Stadt Leipzig, Kulturamt, in Form einer institutionellen Förderung.